Apostelgeschichte 22,14-15
Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu hören; denn du sollst bei allen Menschen ein Zeuge für ihn sein von dem, was du gesehen und gehört hast.
Ein Punkt, der mir beim Lesen der Bekehrungsgeschichte des Paulus auffällt, ist die große Veränderung, die in seinem Leben stattgefunden hat. Der Apostel beginnt seinen Bericht an die Volksmenge damit, dass er sein altes Leben beschreibt. Er war ein Eiferer für Gott und meinte ihm zu dienen, indem er die Christen sehr hart verfolgte. Sein Anliegen war es, die neue Bewegung der Christen im Keim zu ersticken. Paulus war vermutlich der größte Widersacher aus den Reihen der Juden, den die Christen am Anfang hatten.
Doch dann kam Jesus in sein Leben und hielt ihn auf dem Weg nach Damaskus auf. Jesus Christus war es, der das Leben des Apostels radikal veränderte. Aus einem Verfolger Christi wurde ein Nachfolger Christ und ein Verfolgter. Aus einem religiösen Fanatiker wurde ein liebevoller Christ. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Das geschieht, wenn Jesus in das Leben von Menschen eingreift und sie verändert. Aus den „größten“ Sündern werden dann Nachfolger Jesu. Hätte jemand von den ersten Christen sich vorstellen können, dass ausgerechnet Paulus ein Christ werden wird? Wir können dazu neigen, bestimmte Menschen von vorneherein abzuschreiben, Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, massive Suchtprobleme haben oder Gott lästern. „Der wird sich nie bekehren!“ Paulus ist ein Beispiel dafür, was Gott im Leben von Menschen tun kann und auch tut. Auch in der Geschichte gibt es zahlreiche Beispiele von Menschen, die Gott scheinbar so fern standen, aber am Ende zu Jüngern Jesu wurden. Wir neigen dazu zu vergessen, dass es nicht unsere Kraft ist, die Menschen zur Umkehr führt, es ist die Kraft Gottes. Gott vermag weit über die Maßen mehr zu tun als wir bitten oder verstehen (Eph. 3,20). Deshalb dürfen wir auch für diese Menschen zuversichtlich beten und ihnen das Evangelium weitergeben.