Liebe deinen Körper

Die Fragen von Sexualität, Gender und Ethik sorgen aktuell immer wieder für Diskussions- und Gesprächsstoff. Die Institution Ehe befindet sich in den Augen vieler im Wandel und muss an den Zeitgeist angepasst werden. Auch Abtreibung und Sterbehilfe sind Themenfelder, die zur Debatte stehen und kontrovers diskutiert werden. Nancy Pearcey greift in ihrem Buch „Liebe deinen Körper“ diese Themen auf und diskutiert sie auf Basis der Aussagen von Intellektuellen und Vordenkern der säkularen Weltanschauung. Sie liefert auf Grundlage der Bibel und Wissenschaft eine alternative Antwort auf das vorherrschenden Narrativ.

Kurzzusammenfassung

Pearcey legt in ihrem Buch dar, wie die im Westen vorherrschende säkulare Sichtweise den Körper einordnet. Sie arbeitet heraus, dass ein dualistisches Weltbild in Bezug auf den Menschen vorherrschend ist, welches die Person vom Körper trennt und den Körper des Menschen abwertet. Der Körper wird in diesem Weltbild als rein biologische Materie betrachtet, die keine moralische Bedeutung an sich hat. Diese abwertende Sichtweise zeigt sich in Themenbereichen wie Abtreibung, Homosexualität, freizügigem Sex, Euthanasie und Transgender. Die Autorin zeigt auf, dass die Ausübung dieser Handlungsweisen eine Abwertung des Körpers voraussetzt und auf einer materialistischen Weltsicht beruht, die davon ausgeht, dass der menschliche Körper keinen tieferen Sinn oder Zweck hat. Menschen können demnach mit dem Körper das machen, was sie für richtig halten und ihn an die eigenen Vorstellungen anpassen.

Pearcey kritisiert diese Weltsicht und präsentiert stattdessen die christliche Weltanschauung, welche den Menschen als eine Einheit sieht, die nicht getrennt werden kann. Gott hat den Menschen in seinem Ebenbild und mit einem Ziel geschaffen, sodass Menschen sich nicht einfach ihre eigenen Vorstellungen konsequenzlos zusammenbauen können. Sie legt dar, wie die wissenschaftliche Forschung die christliche Weltsicht stützt und es somit gute Argumente gibt, dem christlichen Menschenbild zu folgen. Sie warnt davor, dem vorherrschenden Narrativ zu folgen, da dies die Achtung des menschlichen Körpers untergräbt und einen moralischen Relativismus fördert.

Warum ich das Buch empfehle

Dieses Werk ist eine gute Hilfe, um eine biblische, wertschätzende Sicht des Körpers zu entwickeln. Pearcey versteht es, philosophiegeschichtliche Entwicklungen und die aktuellen Denkvoraussetzungen vieler Zeitgenossen aufzuzeigen. Sie bleibt dabei nicht oberflächlich, sondern steigt in die einzelnen Themen tiefer ein. Das Werk vermittelt also ein tiefergehendes Verständnis der Entwicklungen, die heute gängig sind. Abgerundet wird dies durch Berichte von Betroffenen, die Ereignisse und Entwicklungen aus ihrem Leben schildern.

Ein weiterer positiver Punkt ist die Einbeziehung von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die einzelnen Fragestellungen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass die wissenschaftlichen Ergebnisse dem säkularen Narrativ widersprechen und eindeutige negative Folgen aufzeigen.

Gute biblische Argumente sind eine weitere Stärke des Buches. Die Autorin stellt also nicht nur die aktuell vorherrschende Weltanschauung vor, sondern zeigt auf Grundlage der Bibel auf, welche Antworten das Christentum zu diesen Fragen liefert. Bemerkenswert ist dabei, dass die christliche Lehre weder einengend noch körperfeindlich ist, sondern befreiend und sehr wertschätzend gegenüber dem Körper.

Als besonders hilfreich empfand ich den Leitfaden am Ende des Buches. Zu jedem Kapitel sind dort eine Reihe von Fragen formuliert, die zur Vertiefung und Festigung des Gelesenen dienen. Die Beantwortung dieser Fragen stellte für mich einen großen Gewinn dar, da ich dadurch einzelne Aspekte wiederholen und vertiefen konnte. In dieser Serie habe ich mich mit den Fragen auseinandergesetzt.

Fazit

Nancy Pearcey bespricht in ihrem Buch Themen, die gegenwärtig in der Gesellschaft intensiver diskutiert werden und auf die wir Christen Antworten haben sollten. Das Schöne ist, dass die christliche Antwort weder unwissenschaftlich noch menschenfeindlich ist, sondern die Würde des Menschen und die Wertschätzung für den Körper betont. Christen brauchen sich also in der Debatte nicht zu verstecken, sondern können die positive und wertschätzende Botschaft der Bibel weitergeben.

Das Werk bleibt nicht an der Oberfläche, sondern geht in die Tiefe. Philosophiegeschichtliche Entwicklungen, wissenschaftliche Fakten und fundierte biblische Argumente machen das Buch zu einer wertvollen Lektüre und einem Nachschlagewerk, das sich sehen lassen kann.