Dies ist eine Artikelserie zu dem Buch "Liebe deinen Körper" von Nancy Pearcey. In dieser Serie beantworte ich die Fragen, die im Anhang des Buches zu jedem Kapitel gestellt werden. Jedes Kapitel erhält einen eigenen Beitrag.
Im dritten Kapitel geht es um Euthanasie und Sterbehilfe.
1. Inwiefern ist die zweistöckige Personschafts-Theorie das Herzstück der Argumente für Euthanasie und Sterbehilfe? Auf welche Weise sind selbst normale Menschen betroffen, auch wenn sie keine wissenschaftlichen Arbeiten über Bioethik lesen? Was ist deine eigene Position und wie begründest du sie?
Die Argumentation ist im Grunde die gleiche, wie bei der Abtreibung. Der Mensch wird aufgespalten und die Person wird vom Körper unterschieden. Wenn nun ein Mensch nicht mehr in der Lage ist sich zu äußern, sich selbst zu kontrollieren und bewusst zu leben, dann kann er nach dem Beurteilung der Euthanasiebefürworter „abgeschaltet“ werden.
Diese Frage betrifft letztlich jeden, weil jeder in die Lage kommen kann, wo er z.B. voll von medizinischen Geräten abhängig ist oder durch einen Unfall keine Kontrolle mehr über seinen Körper hat. Spätestens dann kann die Diskussion aufkommen, ob dieser Mensch abgeschaltet werden soll, weil sein Leben ja nicht mehr lebenswert ist und er mit seiner Umwelt nicht mehr interagieren kann. Das Thema betrifft aber auch deshalb alle Menschen, weil die meisten alt werden und auch da werden Diskussionen geführt, ob man diese nicht einschläfern sollte.
Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen und ist als eine Einheit zu sehen, die nicht getrennt werden kann. Jeder Mensch hat eine unverbrüchliche Würde, die er aufgrund seiner Gottesebenbildlichkeit hat und die unabhängig davon ist, ob er sein Leben noch selbstbestimmt führen kann oder nicht. Kein Mensch hat das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen, denn genau darauf läuft es hinaus. Es ist eine Hilfe zum Selbstmord oder sogar Mord, wenn andere für ihn die Entscheidung treffen.
2. Warum brachte der Darwinismus viele Menschen dazu, Euthanasie zu akzeptieren? Fasse das Denken der folgenden Persönlichkeiten zusammen. Welche Vorstellungen haben sie gemeinsam?
Der Darwinismus ist eine Philosophie, die das Leben des Einzelnen, vor allem des Schwachen nicht wertschätzt. Nach Ansicht dieser Denkrichtung entwickelt sich das Leben immer höher und der Prozess in der Natur besteht aus Mutation und Selektion. Der Stärkere überlebt und setzt sich durch, der Schwächere stirbt. Die Menschheit muss auch dadurch verbessert werden, dass man Menschen mit Schwächen und Defekten sterben lässt.
Ernst Haeckel
Moderne Zivilisationen stören das Überleben des Stärkeren, indem sie sich um die Behinderten kümmern. Seiner Meinung nach sollte man den Spartanern und Indianern folgen, die behinderte Säuglinge direkt nach der Geburt töteten.
Jack London
Er war von Darwins Lehre begeistert und verfasste eine Kurzgeschichte „Das Gesetz des Lebens“ die sein Denken widerspiegelte. Die Menschen haben keine höhere Bestimmung und sollten zum Sterben bereit sein, sobald sie die die Zeit ihrer biologischen Nützlichkeit überschritten haben.
Margaret Sanger
Sie ist Gründerin von „Planned Parenthood“ und setzte sich nicht nur für Geburtenkontrolle, sondern auch für Euthanasie ein.
Oliver Wendell Holmes Jr.
Ist eines der bekanntesten ehemaligen Richter des obersten Gerichtshofes in den USA. Er befürwortete Euthanasie und Eugenik. Er plädierte dafür jeden unterhalb eines bestimmten Standards zu töten. Er war außerdem dafür, dass man z.B. Menschen mit geistigen Behinderungen sterilisieren sollte, um zu verhindern, dass „fehlerhafte“ Merkmale durch Fortpflanzung weitergegeben werden.
Clarence Darrow
Darrow befürwortete Kindsmord. Untaugliche Kinder sollten getötet werden. Er stellte sie auf eine Stufe mit den Tieren indem er sagte: „Erweist ihnen die gleiche Barmherzigkeit, wie Tieren, die nicht mehr lebensfähig sind“
Alle aufgeführten Personen haben gemeinsam, dass sie das Leben von Behinderten, Alten und Geisteskranken als minderwertig ansehen und zum Abschuss freigeben. Die Philosophie des Darwinismus hat ihr Denken geprägt und den Gedanken verfestigt, dass der Stärkere überleben und sich ausbreiten soll. Das Leben ist also nur dann wertvoll, wenn der Mensch einen bestimmten Standard erreicht und gewisse Leistungen bringt.
3. „Zwinge deine Ansichten nicht anderen auf.“ Wie kannst du auf Grundlage des Textes reagieren, wenn jemand diesen Satz sagt?
Die Liberalen versuchen ihre Ansichten genauso aufzuzwingen. Wenn sie mit der vermeintlichen Wahlfreiheit argumentieren („Du muss ja nicht abtreiben, aber lass den anderen die Wahl!“), dann steht hinter ihrer Ansicht genauso eine Weltanschauung, die doch jeder zu akzeptieren hat. Persönlich kann ja jeder denken was er will, Hauptsache man kann sich frei entscheiden. Damit zwingen sie ihre Ansichten den anderen auf und verlangen von allen, dies Grundprämissen zu akzeptieren.
Dies wird deutlich, wenn man andere Themen einsetzt: „Du bist gegen Mord? Dann töte niemanden! Du bist gegen Sklaverei? Dann halte keine Sklaven! Aber erzähl mir nicht, dass ich diese Möglichkeit nicht haben soll.“ Solche Aussagen implizieren eine Weltanschauung, die den Besitz von Menschen erlaubt oder das Ermorden von Menschen freigibt. Analog ist dies bei der Euthanasie oder Abtreibung zu sehen. Dieser Praxis liegt eine Weltanschauung zugrunde, die das Leben bestimmter Menschen als wertvoll erachtet und das anderer als wenig achtenswert. Wenn jemand die Merkmale einer Person noch nicht erfüllt oder nicht mehr erfüllt, ist er für den Abschuss freigegeben.
4. Beschreibe die ethischen Aspekte der Verwendung von Embryonen für die Forschung. Was ist deine eigene Meinung und wie begründest du sie?
Auch hier wird der Körper von der Person getrennt und verkommt zu einem Rohstoff, den man ernten, verändern und wegwerfen kann. Die Embryonen sind somit keine Menschen die es zu schützen gilt und die eine Würde haben, sondern einfach Experimentiergut das man für die Forschung verwenden kann, wie man es gerade braucht.
Hier liegt das gleiche Problem vor, wie es auch bei der Abtreibung sichtbar wird. Die dualistische Weltsicht greift auch hier und trennt die Person vom Körper. Doch diese Sichtweise ist nicht wissenschaftlich und sogar gefährlich, da sie letztlich nicht nur das ungeborene Leben verachtet, sondern auch das von älteren Menschen oder solchen mit Behinderung. Die Forschung an Embryonen ist somit abzulehnen, weil hier genauso Menschen getötet und verachtet werden. Dabei ist die Forschung an Stammzellen von Erwachsenen oft von größeren Erfolgen gekrönt.
5. Erkläre, warum wir den Verkauf von Menschen nicht erlauben. Warum wertet der Verkauf von Menschen oder deren Körperteilen das Personsein ab?
Menschen sind keine Ware und haben eine unverbrüchliche Würde. Sie gehören zu den Werten, die wichtiger sind, als die Möglichkeit einzuräumen, sich daran zu bereichern.
Durch den Verkauf werden Menschen oder ihre Körperteile zu Waren und einem Ersatzteillager degradiert, dann steht der Gewinn und das Geschäft über einzelnen Menschen, die sich vielleicht nicht wehren können oder aus sonstigen Gründen in diese Situation geraten. Scott Rae schreibt: „Es gibt Dinge, die dem eigenen Personsein und der individuellen Selbstverwirklichung so nahe sind, dass sie nicht Gegenstand von Tauschhandel sein können, ohne das Personsein zu verunglimpfen.“
6. Wie zeigt sich der kartesische Dualismus in den futuristischen Szenarien der Transhumanisten? Lerne das berühmte Zitat von C.S. Lewis am Ende des Abschnitts auswendig.
Die Menschheit wird sich in zwei Lager spalten. Auf der einen Seite sind die „Übermenschen“, die vor allem mit ihrem Verstand arbeiten und den anderen überlegen sind. Auf der anderen Seite sind die „Untermenschen“, die die körperlichen Tätigkeiten ausführen und die von den Übermenschen beherrscht werden.
„Was wir die Macht des Menschen über die Natur nennen, entpuppt sich als eine Macht, die von einigen Menschen über andere Menschen ausgeübt wird, und die Natur ist nur ihr Werkzeug.“
7. Darwin schrieb ein Buch mit dem Titel „Von der Entstehung der Arten“, aber er leugnete die Realität der Arten. Erkläre diesen Widerspruch. Welche moralischen Auswirkungen hat die Leugnung der Existenz von Arten?
Nach der Lehre der Evolutionstheorie gibt es so etwas wie Arten nicht, nur temporäre Gruppen von evolvierenden Organismen. Die Evolution schreitet immer weiter voran, indem in einer Kette Lebewesen sich weiterentwickeln und verändern. Jede temporäre Gruppierung ist im Fluss und verändert sich mit der Zeit.
Wenn es keine Arten gibt, ist der Mensch ebenfalls keine Art und hat dementsprechend auch keinen besonderen Status mehr. Er steht mit allen Lebewesen auf einer Stufe und kann genetisch so verändert werden, wie es die Vision einiger Genetiker ist. Es gibt keinen Grund mehr, einen technologischen Eingriff zu verhindern oder zu hinterfragen, da ja auch der Mensch als temporäre Spezies im Fluss ist.
8. Welche biblische Grundlage gibt der Text für die Gentechnik an? Stimmst du zu und warum?
Der Mensch erhielt im Garten Eden den kulturellen Auftrag, die Erde sich untertan zu machen. Wenn die Gentechnik im rahmen der von Gott gegebenen Ordnung betrieben wird, dann kann sie für den Menschen nützlich sein. Sie kann genauso betrieben werden, wie andere Wissenschaft auch, wenn dies auf dem Hintergrund der christlichen Weltanschauung geschieht. Wenn es darum geht, durch Gentechnik Krankheiten zu heilen, dann ist dies ein gutes Anwendungsgebiet. Wenn es allerdings darum geht, einen besseren, neuen Menschen zu erschaffen, dann erhebt sich der Mensch an dieser Stelle gegen Gott.
Im Rahmen des Schöpfungsauftrags Gottes und im Rahmen der Tatsache, dass wir Menschen im Bilde Gottes geschaffen sind und damit einen besonderen Platz in der Schöpfung einnehmen, ist es möglich Gentechnik zu verwenden, wenn es nicht darum geht, sich selbst an Gottes Stelle zu setzen und die Würde des Menschen mit Füßen zu treten. Gott hat dem Menschen die Fähigkeit gegeben, die Natur zu erforschen und bspw. Mittel gegen Krankheiten zu entwickeln, dies kann auch durch Gentechnik geschehen.
9. Was passiert mit den Menschenrechten, wenn sie nicht einzig und allein auf die Tatsache gegründet werden, dass wir Menschen sind? Fasse als Beispiel die Kernaussagen von Richard Rortys berüchtigter UNESCO-Rede zusammen.
Die Menschenrechte gelten dann nicht unbedingt für alle Menschen. Die Gefahr ist, dass eine Selektion stattfindet, für wen diese Rechte gelten und für wen nicht. Die Stärkeren könnten dann z.B. bestimmte Menschenrechte für sich selbst anwenden, aber bei den Schwächeren oder Feinden einen anderen Maßstab anlegen. Genau dies ist in der Geschichte der Menschheit immer wieder geschehen. Das dritte Reich und der Kommunismus in Russland sind dafür eindrückliche Beispiele.
Rorty stellte in seiner Rede fest, dass Menschen immer wieder andere aus der Menschheitsfamilie ausgeschlossen haben. Dies taten sie aufgrund von anderer Rasse, Gemeinschaft, Religion usw. Dann kam das Christentum mit seiner Lehre, dass alle Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen sind und somit die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben. Doch dann kam die Neuzeit mit der Lehre Darwins, die die Notwendigkeit für den Glauben an einen Schöpfer überflüssig machte. Auf der Grundlage des Darwinismus sind Menschen moralisch nicht mehr dazu verpflichtet, allen, die biologische Menschen sind, die gleiche Würde beizumessen. Mit anderen Worten: Der Darwinismus lässt die Menschen wieder in die alten, antiken Muster zurückfallen.
10. Einige sind der Ansicht, die Tierrechtsbewegung stehe im Widerspruch zur Personschafts-Theorie. Erkläre, warum sie das nicht tut. Nenne dann die biblische Grundlage für die Achtung der Natur.
Die Tierrechtsbewegung möchte die Tiere auf eine Stufe mit den Menschen stellen. Sie argumentieren, dass bestimmte Tiere höher entwickelte kognitive Fähigkeiten haben, als manche Menschen und deshalb seien diese Tiere als Personen anzusehen. Nach dieser Logik wären nicht alle Menschen Personen, aber einige Tiere durchaus. Die Tierrechtsbewegung gebraucht hier offensichtlich ebenfalls die Personschafts-Theorie für die Begründung ihrer Ansichten.
Gott hat die gesamte Natur geschaffen und deshalb besitzt alles einen inneren Wert und eine Würde. Er hat den Menschen über die Tiere gesetzt, dass lässt sich z.B. daran erkennen, dass der Mensch die Aufgabe erhielt den Tieren Namen zu geben. Gott gab den Menschen außerdem einen weiteren klaren Auftrag: und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! Gen. 1,28
11. Inwiefern unterschied sich die neutestamentliche Meinung über Kinder radikal von der in der griechisch-römischen Kultur vorherrschenden? Wie wahrscheinlich ist es deiner Meinung nach, dass ehemals christliche Kulturen zur „römischen“ Einstellung gegenüber Kindern zurückkehren?
Kinder galten im antiken Griechenland und Rom als Nicht-Person. Der frei geborene, erwachsene Mann hatte den höchsten Wert. Danach folgten in Abstufungen die Frau, Ausländer, Sklaven und Kinder. Kinder wurden in der damaligen Welt verachtet. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass Kinder abgetrieben, getötet oder einfach ausgesetzt wurden. Sie wurden teilweise auch einfach an Bordelle abgegeben, missbraucht und geschlagen.
Die christliche Botschaft steht dem diametral entgegen. Jesus zeigte mit folgenden Worten, welch großen Wert Kinder haben: Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf. Mt. 18,5 Seht zu, daß ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Mt. 18,10 Das war für die damalige Zeit eine gewaltige Revolution. Christen maßen ihren Kindern und Kindern generell einen großen Wert zu. Sie waren genauso im Bilde Gottes geschaffen, wie die bereits Erwachsenen. Christen begannen die Gesetze zu ändern, als sie im römischen Reich an Einfluss gewannen. Es wurden Gesetze zur Unterstützung von Familien mit Kindern erlassen, Waisenhäuser wurden gegründet.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, das die westliche Kultur wieder in die alten römischen Muster zurückfällt. Einige der Werte, die ca. 1500 Jahre hochgehalten wurden, werden nun wieder aufgegeben. Das christliche Fundament bröckelt und damit auch die Einstellung zu den Kindern. Die Abtreibung und die Tatsache, dass Kinder vermehrt als Luxus und frei gewählten Lifestyle wahrgenommen werden zeigt, welchen Weg die Gesellschaft eingeschlagen hat. Kinder sind im Grunde dafür da, um die Bedürfnisse der Erwachsenen zu befriedigen und ihr Leben zu bereichern. Dies hat zur Folge, dass über kurz oder lang Kinder wieder verachtet werden.
12. Würdest du dich für eine Abtreibung entscheiden, wenn du wüsstest, dass der Gesundheitszustand deines ungeborenen Kindes lebensbedrohlich ist? Begründe deine Antwort.
Nein, würde ich nicht. Das Problem ist, dass trotz aller Medizintechnik die heute verfügbar ist, immer wieder auch Falschdiagnosen ausgestellt werden. Messfehler, menschliches Versagen usw. können nicht ausgeschlossen werden. Im Worst-Case würden wir dann ein gesundes Kind abtreiben. Was aber noch viel entscheidender ist, ist die Tatsache, dass das ungeborene Leben ein vollwertiger Mensch mit einer unverbrüchlichen Würde ist, der nach dem Ebenbild Gottes gemacht ist. Wir Menschen haben kein Recht, dieses Leben zu beenden. Wir sollten ganz im Gegenteil dieses Leben schützen und versuchen dem Kind zu helfen so gut es eben geht.
13. Beschreibe die christliche Vision, die die Hospizbewegung ausgelöst hat
Menschen werden dort als eine Einheit betrachtet, ohne die Person vom Körper abzutrennen. Die Würde der Menschen wird geachtet, sie erhalten schmerzstillende Medikamente, sodass die Patienten häufig noch die Möglichkeit haben, in Ruhe von ihren Verwandten Abschied nehmen und manche Konflikte lösen können. Euthanasie nimmt dem Menschen die Würde und reduziert ihn auf seinen Körper, die Hospizbewegung nimmt auch todkranke Patienten als Menschen ernst und behandelt sie ihrer Würde entsprechend. Diese Patienten liegen nicht auf Intensivstationen, an sterilen Maschinen angeschlossen, sondern dürfen die letzten Tage ihres Lebens mit ihren Freunden und Verwandten verbringen.
Dialog
Ein gebildeter christlicher Mann fragte mich kürzlich, was ich denn gegen Sterbehilfe habe. Obwohl er regelmäßig in die Gemeinde ging, war dieser Mann so von säkularem Denken erfüllt, dass er die biblischen Gründe für die Ablehnung des Selbstmords nicht mehr verstand. Stell dir vor, er würde dir diese Frage stellen, und schreibe deine Antwort auf.
Das Problem bei der Sterbehilfe ist, dass man die Würde des Menschen nicht mehr achtet und die Heiligkeit des Leben abwertet. Gott hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen und dies gibt uns Wert und Würde. Er beschützt das Leben, indem er in den zehn Geboten den Mord verbietet. Sterbehilfe ist letztlich Mord. Das Leben eines Menschen, welches aus irgendwelchen Gründen nicht mehr als lebenswert bezeichnet wird, wird vorzeitig ausgelöscht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, aufgrund welcher Kriterien ein Leben nicht mehr als lebenswert bezeichnet wird? Geschieht dies aufgrund von einer Behinderung, einer Krankheit oder des Alters? Dahinter steht ein dualistisches Weltbild, welches den Körper des Menschen von seiner Person trennt. Der Körper wird nur noch als Vehikel für die Person gesehen und wenn das Personsein stark eingeschränkt ist, kann das Leben beendet werden. Wenn der Mensch nicht mehr mit seiner Umwelt interagieren kann oder ohne medizinische Geräte nicht mehr Leben kann, dann meint man dieses Leben beenden zu können. Diese Sichtweise wurde eingeführt, um das Gewissen der Menschen zu beruhigen, ändert aber nichts daran, dass mit dieser Praxis Menschen ermordet werden. Diese Trennung von Körper und Person ist kein biblisches Weltbild. Es beruht auf dem Darwinismus, bei dem der Starke überlebt und der Schwache ausstirbt.
Die Bibel hingegen lehrt ein ganzheitliches Menschenbild, bei dem Körper und Person untrennbar miteinander verbunden sind. Gott achtet den Körper des Menschen und wertet ihn nicht ab. Dies wird z.B. darin deutlich, dass Jesus Christus Mensch wurde und in der Hoffnung auf die Auferstehung. D.h. auch in der neuen Welt Gottes werden wir einen Körper haben und nicht als reine Geistwesen existieren.