Wahrheit in der Postmoderne

In der Postmoderne wird Wahrheit aufgelöst. Judith Sevinc Basad schreibt in ihrem Buch „Schäm dich: Wie Ideologinnen und Ideologen bestimmen, was gut und böse ist“ über das Wahrheitsverständnis der „Kämpfer für die soziale Gerechtigkeit“ folgendes:

Wir befinden uns jetzt in den tiefsten Sphären der Absurdität. Aber es geht noch tiefer. Die Debatte, ob Männer nun menstruieren können oder nicht, wurde im angelsächsischen Raum von einer weiteren Diskussion begleitet. Kann die Aussage 2+2=5 wahr sein? Ein sechsjähriges Kind ist in der Lage, diese Frage zu beantworten: Nein, natürlich nicht. Aber gucken wir uns ein paar Tweets von Menschen an, die da ganz anderer Meinung sind. Die Idee, dass 2+2=4 ist, sei kulturell bedingt, teilte die US-amerikanische Promotionsstudentin Brittany Marshall neulich auf Twitter mit, denn die Arithmetik sei vom westlichen Kolonialismus beeinflusst, weswegen wir sie fälschlicherweise als einzige Form des Wissens anerkennen würden. In ihrem Twitterprofil beschreibt sich die Studentin als Lehrer, Forscher und ‚Social Justice Change Agent‘.

Ein US-amerikanischer Mathelehrer schrieb indes auf Twitter: ‚Die Mathematik ist nicht universell. Sie so zu behandeln erhält die ‚white supremacy‘ aufrecht. Danach verweist er auf ein Comic, indem die Aussage 2+2=5 als wahr dargestellt wird.

Der Forscher Michael J. Barany arbeitet an der University of Edinburgh und erklärt auf Twitter, dass die Aussage 1+1=2 ein hegemonialer Diskurs sei. Selbst Professoren und anerkannte Redakteure der New York Times behaupten, dass nicht nur die Mathematik, sondern auch die arabische Zahlschrift rassistisch sei, weil sie von einer weißen westlichen Überlegenheit beeinflusst und somit nicht mehr gültig sein können.

Fassen wir zusammen: ‚2+2=5‘ und ‚Es gibt keine biologischen Geschlechter‘ sind in der Welt der ‚Social Justice Warriors‘ wahre Aussagen.

Schäm dich!: Wie Ideologinnen und Ideologen bestimmen, was gut und böse ist, Kap. 18, Min 05:07.