Gottes Angesicht suchen

Vor einiger Zeit las ich das Buch „Zeit des Umbruchs“ von Markus Till. Er denkt darüber nach, warum das Gebet in der Gemeinde oft einen niedrigen Stellenwert hat. U.a. sagt er dabei folgendes:

Ich glaube, es gibt noch einen anderen Grund für unsere Gebetsarmut: Wir suchen zu oft noch Gottes Hand und nicht (gemäß 2. Chronik 7,14) sein Angesicht. Wenn wir Gottes Hand suchen, beschäftigen wir uns vor allem damit, was er für uns tun soll. Gottes Angesicht zu suchen bedeutet hingegen, dass wir in erster Linie die Gemeinschaft mit Gott selbst suchen. Solange unsere Fürbitte hauptsächlich darin besteht, unsere Gebetsanliegen abzuarbeiten wird sie uns auch wie Arbeit vorkommen. Wenn unsere Fürbitte hingegen eingebettet ist in eine innige Gemeinschaft mit dem Vater, wird sie uns in jeder Hinsicht erfrischen.


Till, Zeit des Umbruchs: Wenn Christen ihre evangelikale Heimat verlassen, Holzgerlingen: SCM R. Brockhaus, 2019, S. 209.