Still halten und warten

Im Leben kann es immer wieder zu stürmischen Phasen kommen. Es kann ein Sturm im eigenen Herzen sein oder ein Sturm, der von außen auf einen trifft. König David kannte beides. In Psalm 37 beschreibt er eine Situation, in der das Herz, also das Innere des Menschen in Aufruhr ist. Direkt am Anfang des Psalms gibt David einige Ratschläge, die in solchen Zeiten eine große Hilfe sind. Vers 7 ist solch ein hilfreicher Ratschlag:

Halte still dem Herrn und warte auf ihn!

Psalm 37,7a

Mit dieser Aufforderung benennt David zwei Problemfelder in stürmischen Zeiten: Still halten und warten.

In solchen Zeiten findet das Herz keine Ruhe, es tobt ein Sturm im Inneren. Die Gedanken kreisen, Angst oder Panik macht sich breit, man weiß nicht, wie man die Situation meistern soll. Man malt sich verschiedene Schreckensszenarien aus und findet keine Ruhe. Wie soll alles werden? Davids Rezept für ein unruhiges Herz ist: „Halte still dem Herrn!“ Er versucht nicht mit wenig hilfreichen Aussagen wie: „Das wird schon wieder!“ zu helfen, nein, er weist auf die Person hin, bei der man still werden kann. Es geht dabei nicht darum eine Technik anzuwenden um innerlich ruhig zu werden, sondern zu der Person zu kommen bei der ein Friede zu finden ist, der den Verstand übersteigt. Diese Person ist Jesus Christus. „Halte still dem Herrn“ bedeutet letztlich, Jesus zu vertrauen. Man vertraut Ihm seine Ängste und Unruhe an und versucht die Situation nicht selbst in den Griff zu bekommen. Das schöne dabei ist, dass man bei Jesus diese Ruhe findet, nach der man sich so sehr sehnt. Er ist der Fels in der Brandung, der unbeweglich steht. Er gibt einen festen Halt, da Er der Schöpfer des Universums ist und in jeder Situation eingreifen kann. Die Jünger haben das auf dem See Genezareth sehr eindrücklich erfahren, als ein starker Sturm tobte und Jesus in einem Augenblick die gesamte Situation veränderte. Ein Wort von Ihm genügt und es kehrt Ruhe ein.

Ein zweites Kennzeichen solcher Phasen ist Ungeduld. Es muss eine Lösung her und zwar jetzt! Verschiedene Möglichkeiten und Wege werden erwogen, um das Problem zu lösen. Man wird tätig und versucht alles mögliche. Davids Aufforderung in solchen Zeiten ist eine andere: „Warte!“ Das ist eine herausfordernde Aufforderung. Es fällt einem so schwer zu warten, es muss doch jetzt was passieren und die Spannung im Inneren gelöst werden. Doch es gilt zu warten. „Und warte auf ihn!“ Also nicht einfach abwarten sondern auf eine Person warten: Auf Jesus Christus. All meine Hoffnung und Zuversicht darf auf Ihn gerichtet werden. Da löst sich die innere Spannung und Ungeduld, wenn ich auf meinen Heiland und Herrn sehe. Wenn ich weiß, dass ich auf den warte, der mich durch und durch kennt, der mich liebt, trägt und um mich besorgt ist, dann kann ich still halten und warten.