Halloween und Whatsapp-Status

In den letzten Jahren hat sich Halloween in Deutschland immer stärker ausgebreitet. Waren die Kürbisfratzen früher nur sehr selten zu sehen, so begegnen sie mir heute öfter. Auch im Whatsapp-Status sehe ich häufiger Beiträge von Christen, die vor dem Unfest warnen oder Gründe für ihre Ablehnung ausdrücken. Eine Aussage ist mir besonders ins Auge gesprungen: Der Name Halloween würde angeblich von „hell will win“ kommen. Als ich das las, wurde ich doch etwas skeptisch. Ich konnte nach einer kurzen Recherche keine Belege für diese Behauptung finden. Alle Quellen die ich mir ansah, informieren einhellig, dass dieses Wort von All Hallows’ Eve stammt, was „Aller Heiligen Abend“ bedeutet oder der Abend vor Allerheiligen.

Problematisch finde ich, dass hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Falschinformationen verbreitet werden, ohne dass kurz recherchiert wurde, ob dies denn den Tatsachen entspricht. Das macht uns als Christen unglaubwürdig, wenn wir solche Dinge ungeprüft verbreiten. Ich begrüße es, dass in Whatsapp ganz klar gegen Halloween Stellung bezogen wird, doch dies sollte fundiert und mit validen Argumenten geschehen. Es gibt auch so genügend Argumente, weshalb wir als Christen Halloween ablehnen (weitere unten führe ich einige an).

Vor ca. 10 Jahren erlebte ich ähnliches. Damals ging es um den damaligen amerikanischen Präsidenten Obama und seine angeblichen Pläne, den Chip für alle Menschen einzuführen, ohne den man nicht kaufen und verkaufen kann. Diese Nachricht wurde von Christen fleißig geteilt und auch da ließen sich keine Belege für diese Behauptung finden. Solche Beiträge bestätigen unsere Vorstellungen, die wir von der Welt haben und so teilen wir sie ganz schnell. Ob sie aber der Wahrheit entsprechen, steht auf einem anderen Blatt. Hier sollten wir als Christen auf der Hut sein, lange nicht alles was uns im Netz präsentiert wird und in unser Weltbild passt, entspricht auch der Realität. Dies gilt dabei nicht nur für alternative Medien, sondern auch die etablierten Medien, die uns eine ganz bestimmte Weltsicht vermitteln wollen. Eine gehörige Portion Skepsis ist auch bei dem angebracht, was in den sozialen Medien viral geht. Aber zurück zu Halloween. Welche Gründe können denn dagegen angeführt werden?

Die Symbolik, Verkleidung und Aufmachung dieses Unfestes (Ich weigere mich Halloween als Fest zu bezeichnen, ein Fest verbreitet Freude und keine Angst) spricht schon eine sehr deutliche Sprache. Es verweist ganz klar auf das Reich der Finsternis und den Feind Gottes. Jesus kam und brachte den Menschen das Licht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.Joh. 8,12

Er kam, um die Finsternis zu erhellen und die Menschen aus dieser heraus zu führen. Bei Halloween gehen Menschen den weg tiefer in die Finsternis hinein. Sie verkleiden sich als schreckliche Gestalten und stellen gruselige und blutige Szenarien dar. Sie entfernen sich damit nur weiter von dem Licht. Jesus sagt zu Nikodemus: Darin aber besteht das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Joh. 3,19 Mit diesen Worten bringt Jesus die heutige Situation perfekt auf den Punkt, die Menschen lieben die Finsternis mehr als das Licht, weil ihre Werke entsprechend sind.

Mit der Ausbreitung von Halloween ist die Zunahme von Gewalt und Vandalismus zu beobachten. Die Polizei hat an diesem Tag alle Hände voll zu tun. Das ist eine deutliche Frucht dieser Veranstaltung. Sachbeschädigung, Bedrohung mit Messern und Attrappen und dergleichen sind an der Tagesordnung. Die Verbreitung von Angst ist ein weiterer wichtiger Punkt. Dieses Unfest fördert nichts Gutes und Lobenswertes, sondern forciert Furcht und Schrecken.

Paulus ist ganz klar, wenn er im 2. Korintherbrief schreibt: Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 2. Kor. 6,14 Wir sind Kinder des Lichts, wir können bei einer Veranstaltung der Finsternis nicht mitmachen.

Was können wir stattdessen tun? Eine Gegenkultur etablieren. Der Whatsapp-Status ist ein guter Anfang, aber wir brauchen hier mehr. Dieser Tag ist eine gute Gelegenheit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen und von Jesus, dem Licht der Welt zu erzählen. Es ist eine gute Gelegenheit die Kinder an der Tür nicht einfach weg zu schicken, sondern ihnen die christliche Botschaft und eine Kleinigkeit mitzugeben. Es ist eine Gelegenheit, um den Reformationstag in den Gemeinden zu feiern, Menschen dazu einzuladen und so dieses wichtige Ereignis der Kirchengeschichte wieder stärker in den Fokus zu rücken. Es ist eine gute Gelegenheit in der Familie kreativ zu werden und mit den Kindern bspw. ein Fest des Lichts zu feiern und Jesus, das Licht der Welt anzubeten. Wir brauchen eine Gegenkultur.