Notizen zur Apostelgeschichte (31)


Und nachdem sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie auf solchen Befehl hin ins innere Gefängnis und schloß ihre Füße in den Stock. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten ihnen zu

Apostelgeschichte 16,23-25

Paulus wurde durch ein Gesicht in der Nacht durch einen mazedonischen Mann auf das europäische Festland gerufen. Er verstand dies als Gottes Führung und folgte dem Ruf. Das erste Ziel war hier die bedeutende Stadt Philippi. Hier kam der Apostel mit seinen Reisegefährten nach kurzem Aufenthalt direkt in Schwierigkeiten, da sie bei einer Frau einen bösen Geist ausgetrieben hatten, der ihr die Fähigkeiten verliehen hatte, wahrzusagen. Die Männer, für die diese Frau ein erfolgreiches Geschäftsmodell darstellte, mussten nun auf diese Geldquelle verzichten und waren aufgebracht. Sie ergriffen Paulus und Silas und schleppten sie vor die Obersten der Stadt. Ohne große Gerichtsverhandlungen wurden sie geschlagen und ins Gefängnis geworfen.

Was ging Paulus und Silas hier durch den Kopf? Kamen ihnen vielleicht Zweifel, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten? In solch einer Situation kann ich mir gut vorstellen, dass ich Zweifel bekommen hätte. „Haben wir das Reden Gottes richtig verstanden?“ „Warum kommen wir direkt in solche Schwierigkeiten?“ Vielleicht kamen ihnen kurz ähnliche Gedanken, doch ihre Reaktion war eine gänzlich andere. Sie begannen um Mitternacht zu beten und Gott laut zu loben. Sie vertrauten Gott und sahen sich von Gott geführt, auch wenn sie wieder in Schwierigkeiten steckten. Es war nicht das erste Mal das sie Widerstand erlebten. Sie lobten Gott als ihren Erlöser und Herrn und waren gewiss, dass Jesus über allen steht.

Gott griff in dieser Nacht tatsächlich ein und zeigte seine Größe, indem er mehrere Wunder geschehen lies. Es entstand ein Erdbeben, alle Türen öffneten sich und die Fesseln aller Gefangen wurden gelöst. Dies sind drei Wunder und das vierte kommt noch hinzu: Der Kerkermeister wollte Selbstmord begehen, doch Paulus rief ihm zu dies nicht zu tun, da keiner der Gefangenen geflohen war. Das Besondere dabei war, dass es dunkel war und Paulus den Kerkermeister nicht sehen konnte, aber trotzdem sah. Gott war es, der hier auf wunderbare Art wirkte und diese Wunder geschehen ließ.

Was war die Folge dieser Ereignisse? Der Kerkermeister und seine Hausgenossen wurden Christen. Durch die Leiden hindurch wirkte der Herr und es entstand neues geistliches Leben. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch die Kirchengeschichte hindurch. Häufig mussten Christen leiden und mussten Sterben, doch dies führte nicht zur Ausrottung des Christentums, sondern war der Same, der die Christenheit immer mehr wachsen ließ.

Christen können Zweifel kommen, wenn sie in Schwierigkeiten geraten und Leid erfahren müssen, doch ist dies häufig ein Weg, den Gott seine Kinder führt. Paulus konnte sehr klar zwischen dem Stoppschild durch den Heiligen Geist und den Leiden, die aufgrund der Treue zu Jesus kamen, unterscheiden. Jesus führte seine Nachfolger und segnete sie durch ihre Schwierigkeiten hindurch.