Vor kurzem las ich das 4. Buch Mose. Im 14. Kapitel fiel mir das Verhalten Moses auf. Das Volk Israel befindet sich in der Wüste, unterwegs Richtung Kanaan. Mose sendet 12 Kundschafter aus, die das Land Kanaan erkunden sollen. Nach einiger Zeit kommen die Kundschafter von ihrer Mission zurück und berichten was sie gesehen haben. Die meisten von ihnen sehen es für unrealistisch an, das Land einzunehmen. Sie sind von Unglauben erfüllt. Dieser Unglaube steckt auch große Teile des Volkes an. Gott erscheint und will das Volk vernichten und Mose zum Stammvater eines neuen Volkes machen. Mich beeindruckt die Reaktion Moses darauf:
Mose aber sprach zum Herrn: Dann werden es die Ägypter hören; denn du hast doch dieses Volk durch deine Macht aus ihrer Mitte geführt; 14 und sie werden es auch den Einwohnern dieses Landes sagen, die gehört haben, daß du, der Herr, unter diesem Volk bist, und daß du, der Herr, von Angesicht zu Angesicht gesehen wirst und deine Wolke über ihnen steht und du vor ihnen her bei Tag in der Wolkensäule und bei Nacht in der Feuersäule gehst. 15 Und wenn du nun dieses Volk tötest wie einen Mann, so werden schließlich die Heiden sagen, die dieses Gerücht über dich hören: 16 Weil der Herr dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet!
4. Mose 14,13-16
Einen Gedanken möchte ich hier hervorheben. Mose geht es um die Ehre Gottes. Das was ihn umtreibt und bewegt, ist welche Wirkung es bei anderen Völkern haben wird, wenn Gott dieses Volk vernichtet. Sie werden den Gott Israels verachten und ihn für schwach halten. Sie werden sagen, dass Gott nicht in der Lage war das Volk nach Kanaan zu bringen. Mose ist hier um die Ehre des Namens Gottes besorgt. Er möchte auf jeden Fall vermeiden, dass die Völker einen Anlass erhalten, um solches zu denken. Seine eigene Ehre und sein eigenes Ansehen spielen in seinem Reden überhaupt keine Rolle. Er ist um den Namen Gottes und um Israel besorgt. Das zeigt Moses Liebe zu Gott und dem Volk Israel. Diese Situation zeigt, was Mose wirklich wichtig war.
Das bringt mich ins Nachdenken. Wie schnell bin ich dabei etwas zu tun, dass mein Ansehen steigern, was mir mehr Respekt verschaffen soll. Heute geht es viel darum, mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen, mehr Klicks zu generieren, mehr Likes einzusammeln. Schneller, höher, weiter! Die eigene Ehre steht oft im Mittelpunkt. Mose hingegen war es vor allem wichtig, dass der Name Gottes geehrt wird, das trieb ihn an.
Wie kam denn ein Mose eigentlich dazu Gottes Ehre zu suchen? Er dachte an das, was Gott am Volk Israel und an ihm getan hatte. Er war ihr Erlöser, Er hatte sie mit starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt (V. 13). Aufgrund dieser Tatsache war das Herz Moses mit Liebe und Dankbarkeit gegenüber Gott gefüllt. Deshalb war es ihm so wichtig, dass der Name Gottes durch andere Völker nicht in den Schmutz gezogen wurde. Ihm lag es daran, den Namen Gottes zu ehren, weil er verstand was Gott für ihn und das Volk getan hatte. Je tiefgreifender ich heute verstehe, was Jesus für mich am Kreuz getan hat, desto mehr wird es mich dazu bringen Gott die Ehre zu geben. Das Kreuz ist der Ort, an dem das Streben nach eigener Ehre abklingt, an dem der Wunsch wächst Jesus zu ehren. Es ist also notwendig, viel Zeit an diesem Ort zu verbringen und in der Erkenntnis darüber zu wachsen, was Jesus für mich getan hat. Das wird mein Denken und Handeln nachhaltig verändern.