Aber in der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
Apostelgeschichte 23,11
Paulus wurde vom römischen Befehlshaber gefangen genommen und befindet sich aktuell in Untersuchungshaft. Er weiß nicht, wie es weitergehen wird. In diese Situation hinein spricht der Herr, ermutigt Paulus und gibt ihm eine Verheißung. Es ist wunderbar zu sehen, wie Jesus sich hier um seinen Knecht kümmert. Vielleicht war Paulus niedergeschlagen, vielleicht machte er sich Gedanken, wie es weitergehen soll. Jesus kommt hier in der Nacht und verheißt Paulus, dass er nach Rom kommen wird. Hier wird das gnädige und liebevoll Handeln Jesu sichtbar. Er gibt zur rechten Zeit das rechte Wort und ermutigt, tröstet und stärkt damit seinen Nachfolger.
In den Evangelien gibt es einige Stellen in denen Jesus den Menschen ein „Sei getrost“ zuruft. Er sagt es zu einem Gelähmten (Mt. 9,2), zu einer blutflüssigen Frau (Mt. 9,22) und mehrfach zu seinen Jüngern (Mt. 14,27; Joh. 16,33). Es sind Worte, die Jesus Menschen in Not, in Furcht oder in Bedrängnis zuruft. „Sei getrost“ d.h. fasse Mut! Hab Vertrauen! Hab keine Angst! Jesus Christus ist der Herr, er ist der gute Hirte, der seine Schafe nicht nur auf die Weiden führt, sondern auch durch Täler der Todesschatten, auch dort ist er da. Jesus sagt Paulus hier mit anderen Worten: „Paulus ich bin da, ich habe alles in der Hand, du darfst Mut fassen und mir vertrauen!“ Er gibt ihm die Verheißung, dass er nach Rom kommen wird, so wie der Apostel es sich gewünscht hat.
Die Worte „Sei getrost“ sind nicht nur ermutigende Worte für den, der sie zu hören bekommt, sie offenbaren auch etwas über den, der sie spricht. Hier spricht der Eine der Trost spenden kann, hier spricht der Gott des Trostes. Sein Trost ist ein echter Trost und keine leeren Worte, denn er ist der Herr und sitzt auf dem Thron. Er ist es, der zu Paulus sagte: „so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen“. Er kann dies sagen, da der Lauf dieser Welt in seiner Hand ist. Was er will, wird auch geschehen. Da dürfen wir tatsächlich Mut fassen und brauchen keine Angst zu haben.
Diese Worte zeigen aber auch die liebevolle und kümmernde Hand Gottes. Er ist um seine Kinder besorgt und spricht ihnen Worte des Trostes zu. Er nimmt ihre Sorgen und ihre Angst ernst und wischt sie nicht einfach beiseite. Er geht verständnisvoll mit seinen Schafen um, er gibt ihnen eine Perspektive. In schwierigen Situationen steht er ihnen bei und und stärkt sie.
Auch uns als Christen gilt dies „Sei getrost!“. Sei getrost, wenn die Sünde dich plagt (Mt. 9,2). Sei getrost, wenn du in einer Not bist (Mt. 9,22). Sei getrost, wenn du dich fürchtest (Mk. 6,50). Sei getrost, wenn du in Bedrängnis kommst (Joh. 16,33). Jesus ist der König, er wird alles recht führen. Jesus ist der gute Hirte, er kümmert sich um dich. Wenn du unter seiner Herrschaft bist, dann darfst du getrost sein.