Da folgte Mose der Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte.
2. Mose 18,24
Das 18. Kapitel schildert wie Jethro, der Schwiegervater Moses, zu Besuch kommt. Er erlebt, wie Mose das Volk richtet und Entscheidungen trifft. Ihm fällt dabei auf, wie Mose diese Aufgabe komplett alleine wahrnimmt und dabei müde wird, weil viele Menschen aus dem Volk kommen und ihre Anliegen vor Mose bringen. Der Andrang ist so groß, dass er vom Morgen bis zum Abend mit dieser Aufgabe beschäftigt ist. Nachdem Jethro dies beobachtet hat, gibt er Mose einen weisen Ratschlag. Er soll sich nach fähigen Männern umsehen, die ihm einen großen Teil der Last abnehmen können. Vor Mose sollen nur noch die schweren Fälle gebracht werden.
In Vers 24 wird nun die Reaktion Moses auf den Rat Jethros geschildert. Mose hört auf seinen Schwiegervater und setzt seinen Rat in die Tat um. Mose erweist sich hier als ein Anführer, der von anderen einen Rat annimmt. Er meint nicht, dass er alles am besten weiß. Immer wieder kann man auf solche Führungspersönlichkeiten treffen. Sie wissen Bescheid, sie nehmen keine Korrektur an und gehen ihren eingeschlagenen Weg weiter. Sie sind für Veränderungen nicht offen. Sie meinen, dass sie als Leiter am besten wissen was richtig ist, schließlich sind sie ja die Anführer! Einen Rat von der Seite anzunehmen erscheint ihnen als eine Schwäche, die sie nicht zulassen können. Dabei verkennen solche Anführer komplett, dass ihre mangelnde Bereitschaft zur Korrektur keine Stärke, sondern eine Schwäche ist!
Mose hingegen ist bereit sich verändern zu lassen. Er ist sich dessen bewusst, dass seine eigne Sichtweise eingeschränkt ist. Er braucht andere Menschen, die ihn korrigieren und ihm Hinweise geben. Er ist dankbar für diese Hinweise. Er erkennt, dass der Vorschlag seines Schwiegervaters weise ist und ihm weiterhilft. Genau das macht einen weisen Leiter aus. Dieser ist immer bereit, sein Denken zu korrigieren. Er ist sich dessen bewusst, dass er einer gewissen Betriebsblindheit unterliegt und deshalb Hilfe von der Seite braucht. Er ist für Hinweise und Korrektur dankbar. Ihm geht es darum, zu wachsen und nicht einfach stur an seinen eigenen Vorstellungen festzuhalten. Das ist wahre Führungsstärke.
PS: Anführer sind übrigens nicht nur Älteste in der Gemeinde oder Teamleiter an der Arbeit. Als Vater oder Mutter habe ich ebenfalls eine Führungsaufgabe und darf mir dementsprechend darüber Gedanken machen.