Apostelgeschichte 18,28
Denn er widerlegte die Juden öffentlich mit großer Kraft, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.
Die Rede ist hier von Apollos, der in Achaja für die Christen eine große Hilfe war. Seine Hilfe bestand darin, dass er die Juden widerlegte und bewies, dass Jesus der Messias ist. Lukas beschreibt, dass diese Widerlegung mit großer Kraft geschah. Worin bestand diese große Kraft? Waren es die rhetorischen Fähigkeiten? Oder sein Talent, die Argumente der Juden zu sezieren? Nein, die Kraft bestand darin, dass Apollos mit der Schrift argumentierte. Seine Beweise waren nicht klug von ihm selbst erdacht, sondern kamen aus der Schrift. Apollos sprach nicht in seiner eigenen Autorität, er berief sich auf eine höhere Autorität. Er konnte also mit großer Kraft argumentieren, da es die Kraft des Wortes Gottes war.
Genau diese Praxis brauchen wir heute, Beweise und Argumente, die aus der Schrift kommen. Das Wort Gottes verändert die Herzen der Menschen, es überführt sie, es weist sie zurecht, es zeigt ihnen ihren wahren Zustand auf, es tröstet aber auch und ist die beste Verteidigungswaffe gegen falsche Lehren. Wir müssen zurück zum Wort. Wir haben in der Vergangenheit zu viel wert auf unsere Traditionen gelegt. Wir haben Regeln einen zu hohen Stellenwert gegeben. Wir haben die Geschichte und die Erfahrung zu stark betont. Natürlich hat dies alles seinen Wert und seinen Platz, doch wenn das Wort dadurch verdrängt wird, verliert unsere Botschaft ihre Kraft. Statt allein die Kraft des Wortes wirken zu lassen, werden daneben anderen „Kraftquellen“ aufgestellt. Traditionen, Regeln, Geschichte. Und dann wundern wir uns, warum wir kaum Wachstum erleben und die Probleme in den Gemeinden nicht abnehmen. Wir müssen zurück zum Wort. Echte christliche Überzeugungen haben ihr Fundament im Wort und zwar nur im Wort. Alles andere muss anhand des Wortes eingeordnet werden.
Im 1. Korintherbrief schreibt Paulus:
1. Kor. 2,3-5
Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch.
Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft,
damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.
In Kapitel 1 geht es um das Wort vom Kreuz, das für Christen eine Gotteskraft ist. Hier spricht er nun darüber, welcher Art seine Botschaft war. Sie gründete sich nicht auf die Weisheit der Menschen, sondern auf Gottes Wort. Der Apostel verkündete den Korinthern das Wort vom Kreuz und dieses Wort hatte sie verändert. Die Korinther brauchten ein festes Fundament für ihren Glauben und dieses feste Fundament war das Wort. Wenn ihr Glaube auf Menschenweisheit begründet wäre, würde er früher oder später wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Das Wort hingegen ist ein tragfähiges, beständiges Fundament.
Wenn wir bestehen wollen, müssen wir uns auf das Wort gründen. Wenn wir wachsen, und uns in das Ebenbild Jesu verwandeln lassen wollen, muss das Wort unser Fundament sein. Im Kampf gegen falsche Lehren, ist das Wort die große Kraft. Im täglichen Glaubenskampf hat das Wort eine entscheidende Bedeutung. Wir müssen zurück zum Wort.