Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.
Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!
Matthäus 7,7-11
Welches Bild hast du eigentlich von Gott? Denkst du, dass er dir nur den Spaß verderben will? Du bittest ihn um etwas Gutes und erhältst es nicht. Oder denkst du, dass sich Gott garnicht für deine Situation interessiert? Du bittest ihn um etwas, aber dein Gebet wird nicht erhört. Lohnt es sich da überhaupt noch zu beten? Und wie passt das überhaupt zu diesem Abschnitt, indem Jesus den Bittenden Antwort verheißt? Dieser Text lehrt dich eine wichtige Lektion über Gott den himmlischen Vater und seinen Umgang mit seinen Kindern.
1. Der himmlische Vater gibt seinen Kindern Gutes
Jesus verdeutlicht seine Botschaft mit einem Bild aus dem alltäglichen Leben. Da ist ein Vater und sein Sohn. Der Sohn hat um etwas Gutes gebeten und der Vater wird ihm etwas Gutes geben. So sind gute Väter, sie geben ihren Kindern Gutes. Jesus wendet das Beispiel im Vers 11 an und sagt sinngemäß: „Ihr seid doch in der Lage, gut mit euren Kindern umzugehen, obwohl ihr Sünder seid und immer wieder versagt. Wie wird dann erst der Vater im Himmel mit euch umgehen, der niemals versagt und keinen Fehler macht?“ Er wird denen Gutes geben, die ihn bitten.
2. Der himmlische Vater gibt seinen Kindern nur Gutes
Ich habe mich gefragt, warum Jesus denn solch einen Vergleich macht. Kein guter Vater würde seinem Kind etwas Schlechtes geben, also eine Schlange, wenn er nach Fisch fragt. Ich denke, dass Jesus das Denken der Menschen über Gott korrigieren wollte. Einige hatten in etwa folgendes Bild von Gott: Er will ihnen nur den Spaß verderben, er legt den Menschen verschiedene Gebote auf und gönnt ihnen den Genuss im Leben nicht. Mit den Worten Jesu gesprochen gibt er den Menschen Steine, wenn sie ihn um Brot bitten. Dieses Denken könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Genau das macht Jesus hier deutlich. Gott wird seinen Kindern nie etwas Schlechtes geben, sondern nur Gutes. Es kann natürlich sein, dass ich meine, Gott hätte mir etwas Schlechtes gegeben, doch wird dies nie der Fall sein. Häufig erkenne ich dies nur nicht und hadere deshalb mit Gott. Es kann sein, dass es mir erst Jahre später klar wird, dass Gottes Weg gut war. So wie bei Josef, der am Ende zu seinen Brüdern sagte:
Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten.
1. Mose 15,20
3. Der himmlische Vater gibt seinen Kindern nicht alles, worum sie Ihn bitten
Jesus hatte zu Beginn gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!“ Nun erleben Christen immer wieder, dass sie Gott um etwas bitten, dieses aber nicht erhalten. Hält Gott also nicht, was er versprochen hat? Doch, er hält sich vollständig an sein Versprechen. Das Problem liegt woanders. Ich drehe mal das Beispiel Jesu um, um dies zu verdeutlichen. Jetzt kommt der Sohn zum Vater und bitte ihn um eine Schlange. Ich setze hier voraus, dass dem Sohn nicht klar ist, dass die Schlange gefährlich für ihn ist. Wie wird der Vater darauf reagieren? Er wird ihm die Schlange natürlich nicht geben. Vielleicht wird er ihm etwas anderes geben, aber auf jeden Fall keine Schlange. Er weiß einfach, dass dieses Tier für seinen Sohn eine Gefahr darstellt.
Genau so geht auch der himmlische Vater mit seinen Kindern um. Er gibt ihnen nicht alles, weil sie manchmal einfach eine Schlange oder einen Stein haben möchten. Ich denke manchmal, dass eine bestimmte Sache gut für mich wäre und bitte Gott darum. Doch Gott sieht, dass dies mir schaden würde und gibt es mir deshalb nicht.
Des Weiteren ist es wichtig, hier genau zu lesen. Jesus sagt: „Bittet, so wird euch gegeben“. Er sagt nicht: „Bittet, so wird euch alles gegeben, worum ihr gebeten habt“. Außerdem schließt Jesus mit den Worten: „Wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“ Die Verheißung gilt für das Gute, nicht für das Schlechte. Man könnte es so formulieren: Wenn ich Gott um etwas bitte, dann wird er mir etwas geben, allerdings nur Gutes.
Ist das nicht ein herrliche Beziehung? Ich darf Gott meinen Vater nennen. Und dann ist er auch noch solch ein Vater, wie es keinen zweiten gibt! Alles, was er gibt, ist gut, er hat für mich nur das Beste im Sinn. Wenn ich ihn um etwas bitte und es nicht erhalte, dann ist der Grund kein mangelndes Interesse Gottes oder das er mir den Spaß verderben will. Er ist der liebende himmlische Vater und er verwehrt mir manche Bitte um mich zu schützen.