Die Essenz der Ehe

Aktuell höre ich das Hörbuch „Ehe“ von Tim Keller. Zur Vertiefung lohnt sich seine Predigtserie zu diesem Thema (Im „Gospel in Life“ Podcast wird diese Serie aktuell veröffentlicht). In der Predigt mit dem Titel „Marriage as Ministry Power“ spricht er über die Essenz der Ehe.

Einige meinen, die Essenz der Ehe wären Gefühle. Keller erzählt das Beispiel von einem Mann, der zu seiner Freundin sagt: „Schatzi, lass uns heiraten!“ Sie darauf: „Ich brauche kein Stück Papier, um dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich liebe dich auch so! Wozu denn heiraten?“ Diese Freundin hat völlig falsch verstanden, was Ehe in ihrem Wesen ist. Gefühle sind nicht die Essenz der Ehe. Andere meinen, dass Sexualität die Essenz der Ehe ist oder Kinder zur Welt bringen. Wenn das die Essenz der Ehe wäre, wäre die Ehe eine flüchtige Einrichtung. Sie wäre nur in bestimmten Momenten Realität.

Die Essenz der Ehe ist ein Versprechen, welches man seinem Ehepartner am Traualtar gibt. Es ist nicht in erster Linie die Aussage, dass man seinen Partner jetzt liebt, jetzt hilft und jetzt mit ihm leben will. Es ist ein Versprechen für die Zukunft, dass man seinem Partner treu sein wird, dass man sich um ihn kümmern wird, ihm helfen wird und ihn lieben wird, in jeder Situation bis der Tod sie scheidet. Es geht nicht um die aktuellen Gefühle, es geht nicht um die Gegenwart, es geht um ein Versprechen für die Zukunft. Man verspricht damit, dass man in 5, 10, 15 Jahren da sein wird. Das ist das Wesen der Ehe.