Die ersten Verse der Apostelgeschichte sind nicht nur die Einleitung, sondern können auch als zusammenfassende Überschrift des Buch gesehen werden.
Den ersten Bericht habe ich verfaßt, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren, bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.
Apostelgeschichte 1,1-3
Den ersten Bericht hatte Lukas mit dem Lukasevangelium verfasst. Dort gab er weiter, was Jesus zu tun und zu lehren begonnen hatte. In der Apg. setzt Lukas die Beschreibung der Taten und Lehre Jesu fort. Nicht mehr leibhaftig, sondern durch seine Jünger. Die Handlungen der Apostel geschahen durch die Wirkung Jesu und des Heiligen Geistes. Lukas sagt damit gleichsam: „Jesus ist weiter am Wirken, er setzt sein Werk fort“. Die Apg. ist ein Zeugnis der großen Taten Jesu.
Im zweiten Vers schildert Lukas, dass Jesus den Aposteln den Missionsbefehl gab. Die Apg. ist ein Bericht darüber, wie dieser Befehl in die Praxis umgesetzt wurde. Die Apostel (bedeutet Gesandter) waren im Auftrag Jesu unterwegs und verkündeten die gute Botschaft. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch hindurch. Es beginnt mit der Pfingstpredigt des Petrus (Apg. 2) und endet mit der Verkündigung des Reiches Gottes durch Paulus in Rom (Apg. 28,31).
Jesus erwies sich den Jüngern als lebendig. Im Verlauf von 40 Tagen redete er mit ihnen über das Reich Gottes. Das ist die Aussage des dritten Verses. Auch dies kann als zusammenfassende Überschrift über das gesamte Buch gesehen werden. Jesus erwies sich nicht nur innerhalb der 40 Tage als lebendig, sondern im gesamten Verlauf der Apg. Dies wird bspw. bei der Heilung des Gelähmten an der schönen Pforte deutlich. Petrus und Johannes sagen deutlich, dass die Heilung nicht ihr Werk, sondern das Werk Jesu war (Apg. 3,16). Oder als ein Engel des Herrn die Apostel aus dem Gefängnis befreite (Apg. 5,19). Jesus hat sich durch die gesamte Apg. als lebendig erwiesen. Als den Lebendigen haben die Jünger ihn auch verkündet. Das war in ihrer Verkündigung ein zentrales Element, sie sprachen von Jesus, dem Auferstandenen.
Auch heute erweist sich Jesus als lebendig, deshalb lohnt es sich ja an ihn zu glauben und ihm zu vertrauen. Es ist ermutigend zu wissen, dass Christen einen lebendigen Herrn haben. Er erweist sich in seiner Gemeinde als lebendig, indem er sie als Haupt führt. Er erweist sich im Leben einzelner Menschen als lebendig, indem er ihnen ihre Sünden vergibt und ihre Gebete hört. Er erweist sich außerdem darin als lebendig, dass er Christen mit Kraft ausrüstet und ihnen Frieden, Freude und Erfüllung gibt. Das was Jesus anfing zu tun und zu lehren, setzt er bis heute fort. Jesus lebt!