Notizen zur Apostelgeschichte (3)

Aber damit es sich nicht weiter unter dem Volk verbreitet, wollen wir ihnen ernstlich drohen, damit sie künftig zu keinem Menschen mehr in diesem Namen reden! Und sie ließen sie rufen und geboten ihnen, überhaupt nicht mehr in dem Namen Jesus zu reden noch zu lehren.

Apostelgeschichte 4,17-18

Den Priestern und Sadduzäern passte es überhaupt nicht, dass die Apostel über den auferstandenen Jesus sprachen. Was taten sie? Sie warfen die Apostel ins Gefängnis. Das ist eine typische Reaktion, wenn man keine Argumente hat. Dann versucht man seine Gegner mundtot zu machen. Vers 14 beschreibt: „Sie konnten nichts dagegen sagen“. Es ist sehr schwierig eine Heilung wegzuerklären, die stattgefunden hat und für die es auch noch Zeugen gibt. Der Gelähmte, der von Petrus und Johannes geheilt wurde, war zudem kein Unbekannter. Er saß schließlich täglich an der schönen Pforte. Seit seiner Geburt war er für mehr als 40 Jahre gelähmt gewesen. Nun aber lief er herum, als ob er nie krank gewesen wäre. Versuch das mal wegzuargumentieren. Das wird schwierig.

Das war den Führern bewusst und so machten sie aus ihrer Sicht das einzig richtige und versuchten den Aposteln den Mund zu stopfen. Aus ihrer Sicht handelte es sich um eine schädliche Lehre, die unbedingt im Keim erstickt werden musste. Das dürfte allerdings etwas schwierig werden, da praktisch alle Bewohner von Jerusalem das Ereignis mitbekommen hatten. So beschlossen sie den Aposteln zu drohen und verboten ihnen das Reden über Jesus. So geht man vor, wenn man keine Argumente hat. Dann muss man die Botschaft mit Drohungen oder Bestrafung stoppen.

Das ist bis heute so geblieben. Die Geschichte der Christenheit zeigt zahlreiche Beispiele dieser Wahrheit. Immer wieder wurden Christen verfolgt und getötet, weil sie an Jesus Christus festhielten. Immer wieder wurde ihnen der Prozess gemacht, obwohl sie völlig unschuldig waren. Es geschahen viele Ungerechtigkeiten, die Argumente für eine Verurteilung fehlten und gerade da setzten Machthaber auf Druck.

Das traurige ist hier, dass die Bedrohung von den geistlichen Führern der damaligen Zeit ausging. Sie müssten es eigentlich besser wissen, doch sie sind hier das Werkzeug des Feindes. Ihnen passte die Lehre Jesu nicht, sie lehnten ihn ab. Auch das ist bis heute immer wieder zu sehen. In der Kirchengeschichte war es bspw. viele Jahre die katholische Kirche, welche die Protestanten zum schweigen bringen wollte. Ein Szenario welches heute angetroffen werden kann ist folgendes: Da kommt jemand zu den leitenden Brüdern einer Gemeinde und zeigt ihnen in irgend einem Punkt auf, dass sie nicht gemäß der Schrift handeln. Wenn diese Person nun recht hat und den Brüdern die Argumente fehlen, kann dies dazu führen, dass andere Maßnahmen angewandt werden, um die betroffene Person mundtot zu machen.