Apostelgeschichte 16,30-31
Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!
Der Kerkermeister in Philippi erkennt das göttliche Eingreifen und stellt obige Frage. Dies ist eine Frage, die heute viele Menschen bewegt. Sie wird eher selten in diesem Wortlaut gestellt, doch der Wunsch dahinter ist der gleiche. „Was muss ich tun, um ein erfülltest Leben zu haben?“ „Wo finde ich die Freude, die kein Strohfeuer ist?“ usw. Häufig werden diese Fragen noch nicht mal formuliert, doch die Handlungen zeigen, dass die Menschen auf der Suche danach sind. Manche merken, dass ihnen irgendetwas fehlt und so probieren sie alles mögliche aus, um echten Frieden zu finden.
Der Kerkermeister ist hier in dem Stadium, dass er seine Not erkannt hat. Er fragt hier nach der Errettung. Das griechische Wort für „gerettet“ lautet hier sōzō. Es kann auch mit befreien; bewahren, unversehrt erhalten; heilen, gesund machen1 übersetzt werden und zeigt an, dass die Frage des Kerkermeister eine Hilferuf ist. Er braucht Heilung, Befreiung und Errettung.
Paulus und Silas geben ihm eine wunderbare Antwort: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden. Der Glaube an Jesus reicht aus, um errettet zu werden. Jesus Christus, der für die Sünden aller Menschen starb, hat die Kraft von aller Schuld zu befreien. Er ist der Heiland und macht menschen Heil. Er ist der Sieger und befreit. Er ist der Retter und rettet. Bei ihm werden die tiefen Sehnsüchte gestillt, die letztlich alle Menschen antreiben. Erfüllung, Frieden, Freude, Sinn im Leben und Geborgenheit. Jesus nimmt die Sündenlast weg und dann kann man als Mensch frei aufatmen. Die Beziehung zu Gott, die durch die Sünde zerstört wurde, wird wiederhergestellt.
Mehr ist nicht zu tun, als nur zu Glauben? Ja, da auch nichts anderes möglich ist. Durch Leistung z.B. kann niemand errettet werden, da die Hürde einfach zu hoch ist. Es ist nichts weniger zu tun, als das gesamte Gesetzt Gottes vollkommen einzuhalten. Das ist die Alternative. Ok, dieser Weg ist also ausgeschlossen. Nun gibt es viele Menschen, die genau diesen Weg zu gehen versuchen. In den meisten Religionen geht es nämlich genau darum: „Ich muss ein gutes Leben führen, damit ich am Ende im Paradies/ Nirvana etc. lande“ Das ist der selbstgewählte menschliche Weg, der die Leute knechtet und nicht zum Ziel führt.
Dagegen ist die Botschaft des Evangeliums, wirklich befreiend: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden“. So heißt es im Christentum im Bezug auf die Errettung nicht „Tun!“, sondern „Getan!“.
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1 Rudolf Kassühlke und Barclay M. Newman, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament: Griechisch-Deutsch (Deutsche Bibelgesellschaft, 1997), 186.