Bryan Chapell schreibt in seinem Buch „Christuszentriert Predigen“ über „tödliche Sei-Botschaften“:
Botschaften, die auf das Herz des Glaubens einschlagen, anstatt es zu fördern, lassen sich oft an einem Thema erkennen. Sie ermahnen Gläubige danach zu streben etwas zu „sein“, um von Gott geliebt zu werden. Egal ob dieser Zusammenhang gesagt oder angedeutet, versehentlich oder absichtlich, offen Oder versteckt ist, so ist das Ergebnis das gleiche: das Untergraben von biblischem Glauben. Solch ein Schaden wird in der Regel von Predigern zugefügt, die danach streben biblisch zu sein und sich nicht bewusst sind welches Unheil sie verursachen, weil sie ihre Ideen von dem kleinen Anteil der Schrift, den sie gerade behandeln, unterstützt sehen. Sie können auf die fünf Schritte zu einer besseren Ehe im Text hinweisen. Sie können die Maßstäbe für Heiligkeit, die sie vertreten, mit einwandfreier Exegese unterstreichen. Was sie aber nicht sehen können, ist wie die Hoffnung der Zuhörer wöchentlich durch ihre Predigt, die zwar biblischen Ursprung hat, jedoch nicht biblisch vollständig ist, abgetragen wird.
Chapell, Christuszentriert Predigen, Lage: Lichtzeichen Verlag, 2012, S. 52.
„Sei“-Botschaften, die lediglich moralische Vorschriften beinhalten, implizieren, dass wir aus eigener Kraft unseren gefallenen Zustand ändern können. Solche Predigten kommunizieren (obwohl normalerweise unbeabsichtigt), dass wir den Weg zur Gnade pflastern und dass unsere Werke die Annahme Gottes verdienen und/oder sichern. Egal wie gut gemeint sie sind, präsentieren solche Predigten einen Glauben, welcher nicht von dem Glauben moralisch gewissenhafter Muslime, Unitarier, Buddhisten Oder Hindus zu unterscheiden ist. Das Unterscheidungsmerkmal des christlichen Glaubens ist, dass Gott den Weg zu sich geschaffen hat, weil wir es aus eigener Kraft nicht können. Das gilt genauso für die fortlaufende Heiligung, als auch für die anfängliche Rechtfertigung. Eine Predigt, die nichts weiter ist als eine Liste von Geboten und Verboten bürdet einem Kind Gottes mehr Verantwortung auf als das Evangelium erlaubt.
Ebd. S. 61.