Und er sprach zu ihnen: Ihr wißt, daß es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen; doch mir hat Gott gezeigt, daß ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll.
Apostelgeschichte 10,28
Hier ist ein wichtiger Punkt der Geschichte erreicht. Gott offenbart, dass das Heil nicht nur für Juden, sondern auch für Heiden ist. Das war für die Juden eine Zeitenwende. Sie glaubten, dass sie das auserwählte Volk sind und der Messias allein für sie gekommen sei. Sie sahen sich von Gott als besonders geliebt an und waren in ihrem exklusivem Denken verhaftet. Doch hier geschieht das Wunder und auch die Heiden bekommen Anteil an Christus. Gott muss hier einiges in Bewegung setzen, um das Denken der Juden(christen) zu korrigieren:
- Gott sendet Kornelius einen Engel mit einer Botschaft.
- Petrus sieht eine übernatürliche Erscheinung.
- Anschließend gibt ihm der Heilige Geist eine klare Anweisung.
- Schließlich kommt der Heilige Geist auf die Heiden.
Die Botschaft musste für Petrus klar sein und das war sie auch, sonst wäre er nicht zu Kornelius gekommen. Er durfte als Jude nämlich nicht mit den Heiden Gemeinschaft haben, da der jüdische Glaube dies verbot.
Jesus hatte vor seiner Himmelfahrt (Apg. 1,8) bereits angekündigt, dass das Evangelium auch für die Heiden ist. Die Jünger hatten es damals allerdings nicht vollständig verstanden. Durch die Wirkung des Heiligen Geistes hatte sich das Evangelium in Jerusalem, Judäa und Samaria ausgebreitet. Nun stand es an der Schwelle zur weltweiten Ausbreitung, was bedeutete, dass auch die Heiden eingeschlossen waren. Die Verheißung Jesu erfüllte sich. In Apg. 11 wird bereits sichtbar, wie sich das Evangelium unter den Heiden ausbreitet. Die Errettung gilt allen Menschen, unabhängig vom Status oder der Volkszugehörigkeit.
Petrus sagt dies in Vers 34-35: Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern daß in jedem Volk derjenige ihm angenehm ist, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt!
Paulus thematisiert dies in Eph. 2,11-18. In Jesus Christus ist die Trennung aufgehoben. In Christus werden Menschen eins gemacht. Auch im Galaterbrief schreibt Paulus:
Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. Galater 3,28
Das ist das wunderbare an dem Evangelium. Es ist keine Botschaft, die für einen exklusiven Zirkel vorgesehen ist, sondern für jeden Menschen. Das Werk Jesu am Kreuz gilt jedem Menschen, unabhängig von Volkszugehörigkeit, Hautfarbe oder sozialem Status. Vor Gott sind alle gleich und er bietet jedem die Erlösung an.