Notizen zur Apostelgeschichte (19)

Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf; auch ich bin ein Mensch!

Apostelgeschichte 10,26

Petrus erliegt hier nicht der Versuchung, von anderen Menschen Ehre anzunehmen. Schon bei Aeneas und bei Tabitha war dies so. In beiden Begebenheiten führten die Wunder dazu, dass Menschen sich zu Jesus Christus bekehrten. Petrus stellt nicht sich selbst in den Mittelpunkt, sondern Christus. Das ist das Kennzeichen eines guten Dieners Jesu.

So nimmt Petrus hier bei Kornelius für sich keinen besonderen Status in Anspruch. Er stellt sich mit Kornelius auf eine Stufe. „Ich bin genauso ein Mensch wie du, wir stehen beide auf einer Ebene.“ Petrus sieht sich und Kornelius von Gott her und bei ihm gibt es keinen Unterschied. Beide sind von Gott nach seinem Ebenbild geschaffen, beide sind von ihm abhängig, von ihm geliebt und bedürfen der Errettung.

Dabei wurde Petrus eigentlich anders erzogen. Ihm wurde vermittelt, dass er mit den Heiden nichts zu tun haben darf (V. 28). Er war der reine Jude und die Heiden waren unrein. Die Juden hatten eine Beziehung zu Gott, die Heiden nicht. Die Juden hatten den Tempel, die Heiden nicht. Die Juden haben sich überhoben und für etwas Besseres gehalten. Dabei war ihre Haltung nicht vom Gesetz legitimiert, sondern ein Menschengebot. Gott korrigierte das Denken des Petrus, indem er ihm eine Vision sehen ließ (V. 10-16). Niemand durfte unrein oder gemein genannt werden. Vor Gott sind alle Menschen gleich.

Wie denkst du über andere Menschen? Schaust du von oben auf sie herab, weil sie falsch aussehen, sich falsch verhalten oder falsche Ansichten haben? Gott hat alle Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen und somit stehen alle auf einer Stufe. Jesus Christus starb für alle Menschen und liebt alle, für ihn ist jeder Einzelne wertvoll. Wie kann ich dann von oben auf andere herab sehen? Christen sollten allen Menschen auf Augenhöhe begegnen und sie als das sehen was sie tatsächlich sind: Geschöpfe Gottes, die er liebt. Das ist die Lehre des Evangeliums.

Passend dazu ein Interview mit John Lennox und Jürgen Spieß im „begründet glauben“ Podcast: Teil1 und Teil2