Notizen zur Apostelgeschichte (20)

Um jene Zeit aber legte der König Herodes Hand an etliche von der Gemeinde, um sie zu mißhandeln. Und er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, daß das den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote.

Apostelgeschichte 12,1-3

In Apostelgeschichte 12 schildert Lukas das Schicksal von zwei Aposteln. Jakobus wird von König Herodes mit dem Schwert getötet, mit Petrus hat Herodes das Selbe vor und nimmt ihn gefangen. Doch hier verläuft die Geschichte anders, Petrus wird in der Nacht vor seinem Verfahren auf wundersame weise von einem Engel befreit.

Zwei Apostel, zwei unterschiedliche Schicksale. Hätte Gott nicht auch Jakobus vor dem Schwert des Herodes retten können? Ja, natürlich. Warum geht Gott hier mit seinen Aposteln so unterschiedlich um? Dies bleibt offen, der Text gibt keine Erklärung. Diese Begebenheit zeigt, dass wir als Menschen immer wieder an Grenzen stoßen, wenn es darum geht, das Handeln Gottes zu verstehen oder gar erklären zu wollen. Gott weiß, warum er so handelt und er macht keine Fehler. In vielen Fällen erkennen wir erst im Rückblick, warum Gott auf eine bestimmte Weise gehandelt hat, doch werden Ereignisse übrigbleiben, die wir auch weiterhin nicht erklären können. Hiob ging es in seiner Situation sicherlich ähnlich, am Ende blieb er mit Fragen zurück. Seine Freunde meinten die Antwort zu wissen, lagen aber falsch.

Paulus schreibt an die Römer: Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind (Kap. 8,28). Das ist die Zusage, die Gott in seinem Wort gibt: alle Dinge dienen zum Besten. Der Apostel sagt nicht: „Wir wissen aber, warum Gott so handelt“, sondern welche Beziehung er zu uns hat. Es ist eine Liebesbeziehung und deshalb geht es letztlich um die Frage, ob du Gott glaubst, dass er dich wirklich liebt und alles zu deinem Besten dienen lässt.