Vom Einfluss des Vaters


Vor kurzem las ich die Autobiographie Benjamin Franklins. Relativ am Anfang beschreibt Franklin seinen Vater und welchen Einfluss er auf ihn genommen hat:


Bei Tische sah er gern so häufig als möglich einige Freunde oder gebildete Nachbarn bei sich, mit denen einen vernünftige Unterhaltung möglich war, und war immer bemüht, nützliche oder interessante Dinge zur Sprache zu bringen, woran der Geist seiner Kinder sich bereichern könnte. Auf diese Weise lenkte er schon früh unsere Aufmerksamkeit auf alles, was im Leben der Menschen gerecht, verständig und heilbringend ist. Nie sprach er von den Gerichten auf dem Tische, ob sie gut oder schlecht bereitet, von angenehmem oder unangenehmem Geschmacke, stark gewürzt oder nicht, dieser oder jener Speise ähnlicher Art vorzuziehen oder nachzusetzen seien. Auf diese Weise wurde ich seit meiner frühesten Kindheit an eine gänzliche Gleichgültigkeit gegen solche Dinge gewöhnt und kümmerte mich nie im geringsten darum, was für Essen vor mir stehe, und selbst jetzt noch wende ich diesem Punkte so wenig Beachtung zu, daß es mir schwer werden dürfte, wenige Stunden nach dem Essen anzugeben, woraus meine Mahlzeit bestanden habe.

Franklin, Autobiographie, Seite 10.


Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie Erziehung wirkt und Spuren im Leben der Kinder hinterlässt. Das gilt vor allem für das, was die Eltern vorleben. Der Vater hat den Kindern vermittelt, dass Essen eine Nebensache ist, und Benjamin Franklin ist dem Beispiel seines Vaters gefolgt. Manchmal habe ich ja den Eindruck, dass Erziehung wenig Früchte trägt, aber dieses Beispiel zeigt den Wert und Einfluss des Vorbilds.