Apostelgeschichte 20,32
Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, euch aufzuerbauen und ein Erbteil zu geben unter allen Geheiligten.
Diese Worte sind aus der Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten in Ephesus. Er teilt ihnen in dieser Rede mit, dass er sie nicht mehr sehen wird. Er hatte 3 Jahre lang in Ephesus gewirkt, er hatte ihnen die gesunde Lehre weitergegeben, er hatte den ganzen Ratschluss Gottes verkündet, er hatte sie ermahnt, um sie gerungen und sie geprägt. Diese Zeit war nun vorbei und in diesem Zusammenhang sagt Paulus dann diese Worte.
Er liess sie nicht alleine auf sich selbst gestellt zurück, nein, er übergab sie Gott und dem Wort seiner Gnade. Sie konnten garnicht besser aufgehoben sein, als bei Gott und seinem Wort. Gott ist es, der die Gemeinde baut und erhält. Gott ist es, der in den Herzen der Menschen am Wirken ist. Paulus konnte ruhig abreisen, da die Epheser in viel besseren Händen waren, als sie es wären, wenn alles von Paulus abhängen würde.
Bemerkenswert ist, dass Paulus hier neben Gott noch das Wort seiner Gnade erwähnt und die Wirkung des Wortes beschreibt. Das Wort Gottes hat die Kraft, sie aufzuerbauen und ihnen ein Erbe zu geben. Hier zeigt sich welchen Stellenwert Paulus dem Wort beimisst. Das Wort hat die Kraft, die Christen in Ephesus wachsen zu lassen, sie zu stärken und voranzubringen. Das Wort Gottes hat die Kraft, den Christen ein Erbe zu geben, d.h. sie bis zum Ziel durchzutragen. Wenn die Epheser auf das Wort Gottes hören, dann werden sie bestehen, dann können sie auch die Schwierigkeiten und Gefahren meistern, die ihnen noch begegnen werden. Dann werden sie die Wölfe und auch die falschen Lehrer aus den eigenen Reihen erkennen. Dann können sie auf dem rechten Weg bleiben und Jesus weiter treu nachfolgen. Das Wort hat eine große Kraft, es verändert, es überführt, es ermutigt, es gibt Wegweisung.
Paulus übergab die Epheser nicht einem besonders begabten und fähigen Ältesten, er übergab sie auch nicht einem Regelwerk, welches sie in der Bahn halten sollte. Ich habe schon mehrfach in etwa folgende Aussage gehört: „Wenn wir bestimmte Regeln aufweichen, dann wird es mit der Gemeinde abwärts gehen!“ Das klingt so, als ob Regeln ein wesentlicher Baustein dafür sind, das Christen nicht vom rechten Weg abkommen. Paulus sagt hier etwas anderes. Die Epheser brauchen Gott und sein Wort, um nicht vom rechten Weg abzuirren. Sie brauchen Gott und sein Wort, um im Glauben zu wachsen, sie brauchen Gott und sein Wort, um am Ziel anzukommen. Das Wort Gottes hat eine große Kraft und verändert das Leben von Menschen. Wir können dazu neigen andere Methoden anzuwenden, um Menschen zu etwas zu bewegen, aber Gott und sein Wort reichen aus.